PÄDAGOGISCHE ANSÄTZE / BILDUNGSLINIEN
Meine pädagogischen Ansätze richten sich sehr nach Friedrich Fröbel. Aber auch Emmi Pikler und Maria Montessori spielen in meiner Arbeit mit den Kindern eine nicht unwichtige Rolle. Angefangen mit Friedrich Fröbel, der die Wichtigkeit der ersten drei Lebensjahre eines Menschen erkannte und so zum Gründer der ersten Kindergärten wurde. Lange bevor ein Kind die Schule besucht lernt es laufen und sprechen. Es entdeckt sein eigenes „Ich“ und setzt sich mit seiner Umwelt in Beziehung. Das sind sehr komplexe Lernvorgänge und die ersten Lebensjahre sind laut Fröbel noch entscheidender, als alle spätere schulische Bildung. Somit sind die ersten Lebensjahre eines Menschen Bildungsjahre und die natürlichen Lernvorgänge in dieser Zeit werden “frühkindliche Bildung“ genannt.
Wenn man an Bildungsbereiche denkt, dann denkt man automatisch ans Lernen und es kommt einem nicht in den Sinn, dass Kinder unter 3 Jahren etwas mit Mathematik, Medien oder gar Politik am Hut haben. Diese Annahme ist jedoch falsch. Kinder lernen durchs Spielen. So werden die Bausteine zur Matheaufgabe, die Bücher zu Medieninstrumenten und die demokratische Absprache der Spielaktion zur Politik. Die sechs aufgeführten Bildungsbereiche spreche ich auf unterschiedliche Art und Weise an.
Körper, Bewegung und Gesundheit
Sprachen, Zeichen/Schrift und Kommunikation
Mathematik, Naturwissenschaft und Technik
Kultur, Gesellschaft und Politik
Ethik, Religion und Philosophie
Musisch-ästhetische Bildung und Medien
Frühkindliche Bildung / Anspruch auf Frühförderung
Demnach haben in Deutschland mittlerweile alle Kinder im Alter von einem Jahr bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres einen Anspruch auf Frühförderung, sprich einen Krippenplatz oder einen Betreuungsplatz bei einer Kindertagespflegeperson. Fröbel sagt, dass Erwachsene dazu neigen, Kinder zu dem machen zu wollen, was sie in ihnen sehen und sie so zu etwas drängen, das nicht in ihnen liegt. Er sagt, dass wir mit Kindern so umgehen sollen, wie wir es mit Pflanzen tun, damit sie wachsen: Wir müssen den Boden bereiten und für gute Bedingungen sorgen. So muss man Kinder auch in dem begleiten, was in ihnen liegt und dafür sorgen, dass sie gute Bedingungen für ihre Entwicklung haben. Im Mittelpunkt der Fröbelpädagogik steht das Kind und seine Entwicklungsbedürfnisse – das Kind als Teil der Welt und als Individuum.
„Hilf mir es selbst zu tun“ – anleitend helfen, statt Herausforderungen abzunehmen bzw. zu eliminieren
Meine Rolle als Begleiterin liegt nach Maria Montessori darin, die Umgebung für die Kinder reizvoll zu gestalten, damit sie sich angesprochen fühlen, um spielerisch Lernprozesse zu starten. Während diesem Vorgang beobachte ich die kindlichen Bedürfnisse und Entwicklungen und verhelfe somit zur Selbstständigkeit. Daneben ist es mir ebenso wichtig, wie es Emmi Pikler beschreibt, dem Kind Geborgenheit zu vermitteln. Jedes Kind soll sich angenommen und anerkannt fühlen.
MEINE SCHWERPUNKTE
- Der Kern der Kindertagespflege Königskinder ist die familiäre Betreuung. Das Duzen ist für mich daher selbstverständlich.
- Vertrauen und Bindung zählen für mich zur Basis, die unser Betreuungsverhältnis ausmacht. Mir ist es ganz wichtig, dass auch ihr Eltern zu mir als Tagesmutter Vertrauen habt, denn sonst fällt es auch eurem Kind schwer Vertrauen zu fassen und eine Bindung aufzubauen.
- Ich betreue nach christlichen Werten, angelehnt an Ev. Kindergärten, diese bilden das Fundament meiner Arbeit. Das soll aber nicht heißen, dass ich eine „Religion“ in den Fokus rücken werde oder möchte, denn Jesus ist keine Religion, sondern Liebe. Dabei erkläre ich den Kindern die deutsch-christliche Kultur (z.B. Weihnachten) und bei mir stehen die Kinder im Mittelpunkt und deren Herkunft und Kultur werden ebenso angenommen und berücksichtigt.
- Bei der Entfaltung der Kinder ist Bewegung unausweichlich. Der innere kindliche Bewegungsdrang fördert die Grob- und Feinmotorik und schult die Wahrnehmung. Daher sind wir liebend gerne draußen (frei nach dem Motto: „Es gibt kein Schietwetter, nur die falsche Kleidung.“) und toben uns aus.
- Das freie Spiel ist ebenso wichtig. Alles, was Kinder bis zum 2./3. Lebensjahr lernen, eignen sie sich rein spielerisch an. Das Spiel hat eine entscheidende Bedeutung für das Heranwachsen und die Entwicklung. Im Spiel finden Kinder heraus, was möglich ist, was nicht, wie etwas genau geht, was sie tun müssen, sie probieren, ändern, wiederholen.
- Hilf mir es alleine zu schaffen – Selbstständigkeit ist bereits bei den Kleinsten ein großes Thema. Mit ausreichend Zeit und Geduld ist bei den Kindern so einiges möglich. Dabei biete ich anleitende Hilfestellung an, damit sie zum ersehnten Erfolg kommen.
- Tiere haben oft eine gewisse Anziehungskraft und beruhigende Wirkung auf Kinder und das steigert das Wohlbefinden. Ebenso fördern Tiere das Sozialverhalten und Verantwortungsgefühl und wirken sich positiv auf die Gesundheit aus.
- Seit 2023 wird das Gesprochene mit einigen Babygebärden begleitet. Das ermöglicht den Kindern sich auszudrücken und sie können sich verständlich mitteilen. Es ist eine Bereicherung auf beiden Seiten. Die Kinderaugen strahlen, wenn man ihre Mitteilung verstanden hat. So schön!